... Trump „America first“ brüllt und immerhin noch das Land im Blick hat, heißt es für viele Menschen nur noch: „I first!“. Ganz viel „I“. Analog zu iMac, iPhone, iPad. Aber spiele ICH eigentlich noch eine Rolle, in MEINEM Leben und im großen Ganzen? Und wenn nicht, wie kann ich wieder auf mich aufmerksam machen? Bei Pegida mitmarschieren, AfD wählen oder mal um mich schießen? Wie gut, dass Masuth ein fantastischer Beobachter, ein bissiger Formulierer und Meister des rabenschwarzen Humors ist, der natürlich auch die Schwächen des Gutmenschentums bloßlegt und gewaltig gegen den Strich bürsten kann. Um mit der Stimme einer Zuschauerin zu sprechen: „Herr Masuth, Ihre leise Lesart wirkte umso tiefgängiger, Ihre Unaufdringlichkeit umso eindringlicher. Ihre charmante, augenzwinkernde Form nahm den feinsinnig dargelegten Fakten die Schwere. Mein Fazit: Eine weise, nachsichtige, achtsame und authentische Momentaufnahme - wider Erwarten gut verdaubar!“ Auch wenn es der Titel nicht vermuten lässt, nicht ausgeschlossen, dass sich das Publikum an diesem Abend selbst begegnet. Denn in „Mein Leben als ICH“ geht es auch um SIE!, sagt Uli Masuth.